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AUSPENDLER
2011: 9.634
2012: 9.530
EINPENDLER
2011: 5.959
2012: 5.978
Wachstum aus der Region heraus
M
.
it Zahlen kann Christian Dressel, Geschäftsführer im Job-
center Sonneberg aufwarten, die manch anderer Landkreis
ebenfalls gerne für sich verbuchen würden. „Wir haben den gerings-
ten Auspendlerüberschuss im Freistaat Thüringen und gleichen uns
damit an den oberfränkischen Wirtschaftsraum an“, zieht er Bilanz.
Aus dem Landkreis Saalfeld/Rudolstadt pendeln gegenwärtig 1.600
Arbeitnehmer ein (vor zehn Jahren waren es noch 600 weniger) und
500 aus. Aus Hildburghausen kommen 700 bis 800 Männer und
Frauen in den Landkreis, um hier zu arbeiten, nur rund 400 pendeln
aus. Selbst für die Nachbarregion Kronach hat sich der Anteil ent-
scheidend verschoben. Während der Anteil der Einpendler vor zehn
Jahren bei 300 lag, hat er sich derzeit auf mehr als 1.000 vergrößert.
Dass in Bezug auf solche Entwicklungen immer wieder die Argumen-
tation der Nähe zu Oberfranken genannt wird, lässt Dressel nicht
gelten. Würde das zutreffen, müsste das gleiche Phänomen auch für
den Landkreis Schmalkalden oder für das Eichsfeld zutreffen. Die ge-
nannten Gebiete grenzen direkt an die starken Wirtschaftsräume von
Hessen und Niedersachsen an. „Unser Wachstum kommt aus der
Region heraus. Die Stadt Sonneberg ist eine wichtige Säule mit ih-
ren Gewerbegebieten“, nennt Dressel einen Grund für die wirtschaft-
liche Stärke. „Der Landkreis hat die größte Industriedichte, ein Fakt,
der sicher überraschen wird. Und er hat in den letzten zehn Jahren
das höchste Wirtschaftswachstum des Landes vollzogen“, ergänzt
Michael Volk, Pressesprecher des Landratsamtes.
Im Gegenzug erinnert der Jobcenter-Chef daran, dass die Region
nach der Wende bei null angefangen hatte. Die Wirtschaftspolitik
der DDR und der Zusammenbruch vieler Industriezweige nach 1990
waren nicht spurlos am Landkreis vorbeigegangen. Und trotzdem
steht er heute so gut wie kein anderer da. Mit einer Arbeitslosen-
quote von 3,9 Prozent ist der Agenturbezirk Sonneberg Spitzenreiter
in Südthüringen und hat längst auch viele Regionen in den alten
Bundesländern überholt. Mit der deutschlandweit dritthöchsten
Beschäftigtenquote gehört der Landkreis nunmehr zu den allseits
anerkannten Wirtschaftsregionen. (df)
